„Hochzeiten machen mir genauso viel Spaß wie Beerdigungen“, sagt Patrick Weiland.

Sätze sagen am vielleicht schönsten Tag des Lebens, die ein Ehepaar für immer in Erinnerung behält. Und: Worte finden für den vielleicht traurigsten Tag des Lebens, die den Hinterbliebenen Halt geben.

Normalerweise machen Pastoren diese Arbeit. Auch Patrick Weiland hat einmal Theologie studiert. Aber irgendwann stellte er fest: „Ich brauche keine Religion für mein Lebensglück“. Deshalb ist er nun freier Redner, traut und trauert ohne Gott.  

Und wenn er nicht an seinen Reden arbeitet, dann ackert der Fehmeraner als „Hilfsbauer“ auf dem Betrieb seiner Schwiegereltern, dann repariert er als Hausmeister was so anfällt in den Ferienwohnungen des Hofes, macht mit seiner Frau Strandspaziergänge, ist Imker und Familienvater.

Über das Leben und den Tod hat er schon früh nachgedacht: Mit 15 erkrankte er schwer, überlebte dank einer Lebertransplantation, als er 19 Jahre alt war.

Unter den Feriengästen auf dem Hof ist eine Familie, deren kleine Tochter vor einigen Jahren gestorben ist. Die Trauerfeier hat Patrick Weiland damals zusammen mit den Eltern auf Fehmarn gestaltet. Jetzt sind sie zurück auf der Insel, nicht obwohl, sondern weil der Trauerredner sie an diesen Tag erinnert.

Zwei Hochzeiten und eine Beerdigung begleitet der Film – und dazwischen Alltag, in dem Patrick erzählt, wie die schönen und die schweren Tage zusammengehören. Wer das versteht, und dazu noch ab und an auf Fehmarn sein kann, sagt er, der kommt schon sehr nah dran, ans Lebensglück.

ESD: 03.09.2020