Es ist Fluch und Segen zugleich: Die Lotseninsel liegt zwischen Ostsee und der Schlei und ist nur mit dem Boot zu erreichen. Auch für Ralf Huwe, der seit kurzem die Giftbude leitet, das einzige Restaurant auf der Insel. Der Schleswig-Holsteiner ist verantwortlich dafür, dass immer genügend Nachschub vom Festland auf die Insel kommt: Fisch, Getränke und natürlich Currywurst mit Pommes. Alles muss er mit dem Boot von Maasholm nach Schleimünde bringen – und darauf hoffen, dass die Lieferanten pünktlich an der Anlegestelle sind, denn sonst hat sein Koch Thomas Devich nichts zu tun und die Gäste nichts zu essen. Und wenn er etwas vergessen hat, muss er noch mal los: wieder mit dem Boot hin und zurück. Doch die Giftbude ist ihm eine Herzensangelegenheit. Deswegen hat er auch Thomas Devich dazu überredet, die Kochmütze wieder vom Haken zu nehmen. Thomas Devich hatte fast 30 Jahre einen Landgasthof in der Nähe von Kappeln, den er vor kurzem verkauft hat. Jetzt kocht er für die Segler und Tagestouristen, die die Schleidampfer auf die Insel bringen. Bis zu 1000 Gäste täglich – da muss alles reibungslos klappen. Neben der Logistik ist auch das Wetter eine Herausforderung, denn davon hängt es ab, ob Ralf Huwe und sein Team  20 oder 100 Essen zubereiten müssen. Ralf Huwe ist Projektleiter bei den Schleswiger-Werkstätten, die die Giftbude und das Lotsenhaus gepachtet haben. Immer wieder, nimmt er Menschen mit Behinderung auf die Insel, die in der Giftbude mithelfen. Gleich neben der Giftbude hat Hafenmeister Harald Schacht sein Büro. In 20 Jahren auf der Lotseninsel hat er schon viel erlebt. Er weist die Segler ein, kassiert die Hafengebühr und schlichtet Streitigkeiten. Und jetzt die neuen Betreiber: Wie das wohl wird?

 

ESD: 19.04.2020